MEIN PRAKTIKUM BEIM FIGURENSCHNEIDER
Für mein Studium an der Hochschule für bildende Künste in Dresden im Studiengang Maskenbild mache ich zur Zeit ein Praxissemester. Durch meine Vorliebe für handgemachte, charaktervolle Figuren, beschloss ich letztes Jahr im Januar, mich beim Puppenbauer und Puppenspieler Norman Schneider für ein Praktikum zu bewerben. In seinem Repertoire sind Klappmaulfiguren, Walk-Acts, Portraitfiguren, Stabfiguren und Handpuppen.
Sein Atelier liegt am Rande Bielefeld, in einem kleinen, aber schön und funktionell eingerichtetem Dachgeschoss, mit vielen Figuren. Dort war ich sieben Wochen in der vorweihnachtlichen Zeit 2010.
Die Praktikumstage begannen pünktlich um 9 Uhr und endeten um ca. 18 Uhr.
Vom ersten Tag an wurden mir die verschiedenen Arbeiten an den Puppen von Norman gut erklärt und ich wurde in die Atelierarbeit miteinbezogen. So konnte ich meine eigenen Fähigkeiten als Maskenbildnerin gut einbringen.
Bereits in der ersten Woche war ich bei den Besprechungen der Klappmaulfigur Herr Otto Grün für das Musikvideo von Max Raabe, Produzentin Annette Humpe ("Ich & Ich") und Regisseur Daniel Lwowski, dabei. Maren Galke und ich wirkten bei den Vorbereitungen für das Musikvideo mit. Des weiteren konnte ich in der Praktikumszeit bei der Fertigstellung der drei Charakterfiguren, den "drei Chefs" für den Mainzer Ring, bei der Herstellung einer Gans (Filmfigur) und einem Replica von Didymus (ein Fuchs) aus dem Film "Labyrinth" von Jim Henson mitarbeiten.
Über ein Wochenende fuhr ich zu dem Workshop auf den Hof Lebherz mit, um Norman zu unterstützen und an meiner eigenen Klappmaulfigur zu arbeiten. Es folgten drei arbeitsintensive Tage von früh bis spät in die Nacht. Die Arbeit mit Norman und den Teilnehmern war sehr schön. Es wurde viel gelacht und gut gegessen.
Im Laufe der Zeit, lernte ich Klappmaulfiguren und Portraitfiguren aus verschiedenen Schaumstoffen, Vliesstoff, Frottee und Pattex, mit verschiedenen Bewegungsfunktionen anzufertigen. In seinem Atelier wird mit leichten Materialien gearbeitet, um die spielenden Hände nicht zu belasten. Ich lernte auf den Bewegungsraum und die Art der Bewegung der Figuren zu achten und begriff, wie man Schaumstoff Charakter und Leben einhaucht.
Insgesamt war es mit Norman eine stets positive und lehrreiche Arbeit. Ich baute meine eigene Klappmaulfigur, einen Drachen und konnte bei Figuren stets mitarbeiten. Ich erinnere mich gerne an die mit viel Freude verbundene Atelierzeit, das viele Lachen, den leckeren Kaffee und die Hörspiele.
Für mich war es eine sehr schöne Praktikumszeit.
Angehende Maskenbildnerin Steffi Trattler
Freitag, 4. Februar 2011
Eingestellt von Norman Schneider um 10:57
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