Großer Bahnhof für die Filmmetropole Berlin.
Im Mittelpunkt auf dem roten Teppich: die Schauspieler Andrew Garfield und Emma
Stone. Sie sind die Stars der vierten Auflage des Filmklassikers "
".
Was die meisten Filmfans noch nicht wissen: Auch ein Profi aus
Ostwestfalen-Lippe wird die Deutschlandpremiere des 3-D-Films maßgeblich
mitgestalten. Der Bielefelder Figurenbauer Norman Schneider.
Denn der
39-Jährige, sonst bei vielen Fernsehsendern und Filmproduktionsfirmen für seine
Klappmaulfiguren geschätzt, bekam von der "
Spider-Man"-Produktionsfirma Sony
Pictures den Auftrag, das Kostüm des Titelhelden originalgetreu nachzubauen.
"Wir hatten drei Wochen Zeit", sagt Schneider im Gespräch mit der Neuen
Westfälischen. Dann musste das Kostüm fertig sein und dem Original aus der
Filmvorlage täuschend ähnlich sehen.
Hohe Anforderungen an das Atelier
"Wir hatten den Darsteller nur einmal
da – zum Vermessen", berichtet der Profi-Figurenbauer. Der Nachbau des Kostüms
in Mannesgröße stellte an sein Atelier nicht nur durch den zeitlich engen Rahmen
hohe Anforderungen. "
Das Schwierigste war, ein Material zu finden", sagt
Schneider. Denn das "Spider-Man"-Double soll sich in dem Kostüm genauso flexibel
bewegen wie das filmische Original. So fiel die Wahl letztlich auf ein
Flexo-Material, das dem von Radlerhosen ähnelt, wie der Bielefelder
erzählt.
Das Kostüm wurde dann nach Vorlage von "sehr, sehr vielen Fotos"
in rund 250 Stunden Handarbeit angefertigt.
Die Tücke lag dabei im Detail, wie
Schneider sagt. Rundungen, Kanten und Designs der Filmfigur mussten ebenso
nachgeformt werden wie die Muskeln des Film-Originals. Auch spezielle Handschuhe
wurden dem "Spider-Man" angepasst.
Allerdings bewegt sich der
"Walk Act" in dem Kostüm made in Bielefeld sehr ähnlich wie die Filmvorlage. Das
hat Norman Schneider bei einer persönlichen Begegnung selbst erfahren. "Der
springt Rundungen und geht an Wänden hoch mit seinen Schuhen – unglaublich!",
schwärmt der Figurenbauer.
Dass Sony Pictures gerade ihm den sensiblen
Auftrag zum Bau des "Spider-Man"-Kostüms gab, ist im Übrigen kein Zufall. Denn
schon im Frühjahr hatte Schneider für die Filmproduktionsfirma einen ersten
"Walk Act" gebaut, den "
Yoko". Dieses wuschelige Tier ist Hauptdarsteller in
einem Kinderfilm, der im Februar die deutschen Kinoleinwände eroberte. "Ein
bisschen fühlt man sich auch geehrt, wenn einen Sony Pictures fragt, ob man so
etwas baut", sagt Norman Schneider schmunzelnd.
SAT1 Bericht